/* Meta names */ Alptraum

Der Alptraum — Das Alpträumen

In diesem Artikel geht es nicht um die schlafmedizinische Beurteilung und Beschreibung von Alpträumen, sondern um folgende Themen:

  • Was ist ein Alptraum?
  • Warum alpträumen wir?
  • Wie kann das Auftreten wiederkehrender Alpträume beendet werden?

Was ist ein Alptraum?

Definition: Alpträume sind Träume voller Angst und/oder Panik, die zum Aufwachen führen. Meistens ist das Aufwachen von Schwitzen und Herzrasen begleitet. Nicht ganz so häufig sind Alpträume, die von Trauer gekennzeichnet sind.

Im Folgenden erkläre ich einige wesentliche Begriffe, die für das Verständnis wichtig sind:

  • Das Nichtbewusste
  • Träumen

Das Nichtbewusste

Ich benutze hier den Begriff des Nichtbewussten als Gegensatz zum Bewusstsein. Das Nichtbewusste umfasst alle psychischen Vorgänge, die dem Bewusstsein nicht ohne Weiteres zugänglich sind.

Begriffe wie das Unbewusste oder das Unterbewusste bzw. Unterbewusstsein werden von den psychologischen Schulen unterschiedlich benutzt und beschrieben.
Zudem sind Unbewusstes und Unterbewusstsein nicht selten mit mysteriösen und magischen Vorstellungen verbunden.

Der Begriff des Nichtbewussten erklärt sich selbst und ist keiner psychologische oder esoterischen Schule verhaftet.
Das Nichtbewusste arbeitet sehr viel schneller als das Bewusstsein und reagiert automatisch.

Als Hypnosetherapeut beschäftige ich mich mit den Vorgängen im Nichtbewussten. Und — nicht nur aus meiner Sicht — gilt:
Eine der Hauptaufgaben des Nichtbewussten ist:
Die Regeln und Mechanismen zu erkennen wie die Welt funktioniert und ein entsprechendes Verhalten und Denken auszubilden.

Ein Beispiel (Erfahrung, Erlebtes):
Ereignis: Jemand sieht, wie ein Löwe ein großes Tier erlegt.
Bewertung des Nichtbewussten: Löwen sind gefährlich
Verhalten: Löwen meiden

Ein Beispiel (Erlerntes):
Ein Elternteil oder eine andere Autorität: Du sollst nicht stehlen!
Bewertung des Nichtbewussten: Stehlen ist verboten
Verhalten: Nicht stehlen

Traum bzw. Träumen

Ein Traum — sicher nicht alle — dienen der Verarbeitung des Tagesgeschehens. Aus meiner Sicht können dabei grundsätzlich zwei Formen der Verarbeitung unterschieden werden: 1. Ereignisse, Erlebnisse werden anhand bereits bestehender Erfahrungen zugeordnet: bildlich gesprochen: in die inneren Schubladen einsortiert, um Ordnung zu schaffen bzw. die Ordnung aufrecht zu erhalten.

  1. Das Weltbild wird den Erfahrungen angepasst:
    bildlich gesprochen: werden Schubladen neu geschaffen oder bereits bestehende ausgetauscht.

Wenn beides nicht gelingt, schätzt das Nichtbewusste die Wichtigkeit der Erfahrung anhand der damit verbundenen, negativen Gefühle ein. Sind diese nicht tiefgreifend, so wird die Erfahrung als unwesentlich verworfen. Wenn das Ereignis mit tiefen negativen Gefühlen verbunden ist und eine Einordnung oder Anpassung nicht gelingt, kann daraus ein Alptraum oder Alpträume entstehen.

Alptraum bzw. Alpträumen

Meiner Meinung nach sind Alpträume Versuche schwerwiegende Ereignisse oder Erlebnisse, die mit dem Weltbild nicht ohne weiteres vereinbar sind, dennoch in Einklang zu bringen. Meistens bleibt es bei einem oder wenigen wiederkehrenden Alpträumen weil das Nichtbewusste doch noch eine Möglichkeit findet die Übereinstimmung zu erzeugen.
Wenn der Alptraum allerdings immer wieder auftaucht, durchaus auch in Variationen, so ist dies ein Hinweis auf eine tiefgreifende Traumatisierung, die einer Behandlung bedarf.

Alpträumen beenden

Wenn Alpträume Hinweise auf eine tiefgreifende Traumatisierung sind, so ist der Lösungsweg offensichtlich.
Die Traumatisierung muss entweder aufgelöst oder in ihrer Wirkung abgeschwächt werden.

Es gibt, neben der Hypnosetherapie, zahlreiche Möglichkeiten der Traumatherapie:

  • EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) — Shapiro
  • Gestalttherapie — Perls
  • KIP (Katathyme Imaginative Psychotherapie) — Leuner
  • kognitive Verhaltenstherapie — Ehlers und Clark
  • PITT (Psychodynamisch Imaginative Trauma Therapie)
  • Somatic Experiences — Levine

Nachdem ich Hypnosetherapeut bin, mit langjähriger Erfahrung in der Traumatherapie, ziehe ich Hypnose als Therapiemittel vor.
Der Vorteil der Hypnotherapie ist deren Variabilität. Sie lässt sich optimal an die Bedürfnisse der PatientIn anpassen. Sie arbeitet phänomenologisch, d.h. was gerade relevant ist wird benutzt. Sie ist hypothesenfrei, damit meine ich: Ich weiß nicht, was der Hintergrund des Alpträumens ist und bilde mir auch keine Therapie darüber. Sie fördert die Autarkie, d.h. die Selbststeuerung des Patienten.

Welches Verfahren letztlich benutzt wird, hängt nur von Folgendem ab:

Nur wenn Patient, Therapie und Therapeut zusammenpassen, gelingt Heilung

Ob diese unabdingbare Voraussetzung vorliegt, entscheiden Patient und Arzt gemeinsam, da der Patient der Fachmann für sein individuelles Sein ist!

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