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Eine wahrhaft individualisierte
und ganzheitlichen Medizin.
Auch oder gerade als Hilfe zur Selbsthilfe um die Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit unserer Patienten zu erhöhen und ein zufriedenes und gesundes Leben zu ermöglichen.
Die Schulmedizin unterteilt den Menschen in unterschiedliche funktionelle Bereiche bzw. anatomische Regionen.
Für jeden dieser Bereiche bzw. Regionen ist ein entsprechendes Teilgebiet der Medizin zuständig, gibt es Spezielisten (Fachärzte):
Zum Teil sind diese Teilgebiete wiederum in Teilgebiete aufgespalten:
Die Aufsplitterung in Teilgebiete führt zwangsläufig zum Verlust der Ganzheitlichkeit, d. h. der Facharzt für z.B. Gastroenterologie sieht den Menschen hauptsächlich aus dem Blickwinkel der Magen-Darm-Erkrankungen und vergisst
den Rest, der nicht zu seinem Teilgebiet gehört.
Diese Spezialisierung führt im Allgemeinen dazu, dass der Blick für das große Ganze
verloren geht und Beziehungen zu anderen funktionellen oder anatomischen Regionen außer Betracht gelassen werden.
Selbstverständlich ist das keine Absicht, sondern Folge der Spezialisierung und der damit verbundenen Routinen.
Der Mensch ist weit mehr als nur eine Ansammlung unterschiedlicher funktioneller Einheiten oder anatomischen Regionen, die unabhängig voneinander arbeiten und funktionieren.
Beeinflussen sich die Regionen und Organe doch stets und ständig in komplexer Art und Weise gegenseitig.
Dieses Wissen ist zwar Allgemeingut, aber in der Spezialisierung der einzelnen Fächer tritte es mehr und mehr in den Hintergrund, bis es scheinbar nicht mehr vorhanden ist.
So kommt es vor, dass ein Patient jahrelang wegen Rückenschmerzen behandelt wird.
Eines Tages bricht er mit einem Herzinfarkt zusammen und es stellt sich heraus, dass der Rückenschmerz eine koronare Herzerkrankung war …
Der Mensch und sein individuelles Menschsein gehen in diesem Kontext verloren.
Den Grund dafür könnte man sich in etwa wie Folgendes vorstellen:
Stellen Sie sich vor, Sie betrachten den Flügel eines Schmetterlings mithilfe einer Lupe.
Sie sehen ganz klar und deutlich dessen Aufbau und vielleicht auch die Schönheit der einzelnen Schuppen.
Gleichzeitig ist es Ihnen aber unmöglich, den einzelnen Flügel in seiner Funktionalität zu erfassen und den Schmetterling in seiner Ganzheit zu bewundern.
Um diesen Schmetterling in seiner ganzen Pracht wahrnehmen zu können, müssen Sie – bildlich gesprochen – wieder einen Schritt zurücktreten, d.h. die Lupe zur Seite legen …
Die Lupe immer wieder mal zur Seite zu legen …!
… und zwar aus einem ganz einfachen Grund:
an den Zähnen hängt ein ganzer Mensch
oder
Menschen haben auch Zähne
Das bedeutet für uns, stets und immer wieder, aus dem speziellen Behandlungszusammenhang herauszutreten, um den Patienten in seinem individuellen Menschsein wahrzunehmen.
Ein Sein, das eingebunden ist in eine komplexe Umwelt mit komplexen Beziehungen und Wechselwirkungen.
Gerade diese Wechselwirkungen innerhalb des Menschen selbst und mit seiner physischen, emotionalen und psychosozialen Umwelt wirken ganz erheblich in den Prozess der Krankwerdung (Pathogenese2) und Genesung (Salutogenese3) hinein.
Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen den Zähnen, dem Zahnhalteapparat sowie dem Ober- und Unterkiefer mit dem Rest des Körpers.
Eine Fehlfunktion des Kauapparates, bedingt z. B. durch lang anhaltendes, nächtliches Knirschen und Pressen, kann zu erheblichen Knie- oder Hüftbeschwerden führen.
Umgekehrt können Verspannungen der Rückenmuskulatur zu einer Fehlstellung in den Kiefergelenken und damit einer Fehlfunktion des Kauapparates führen.
Psychischer Stress führt nicht selten zu Verspannungen der Schulter-Nacken-Muskulatur und u. U. zu nächtlichem Knirschen und Pressen (Bruxismus).
Das nächtliche Abarbeiten
des Stresses über die Kaumuskulatur kann, über eine Dysbalance der Rumpfmuskulatur, z. B. zu Schmerzen und Instabilitäten in einem der Kniegelenke führen …
Das schmerzende Knie wird dann lokal bzw. regional behandelt, mit Taping, Einlagen, Physiotherapie usw., ohne dass es zu einer lang anhaltenden Verbesserung der Beschwerden kommt …
Wird in diesem Fall jedoch der Stress vermindert oder beseitigt und in der Folge der Kauapparat entlastet, verschwinden – wie durch ein Wunder – die Kniebeschwerden …
Diese Zusammenhänge aufklären und therapeutisch zugänglich machen – eine wahrhaft „individualisierte Medizin“.
Auch oder gerade als Hilfe zur Selbsthilfe um die Autarkie, d.h. die Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit unseres Patienten zu erhöhen und ein zufriedenes und gesundes Leben zu ermöglichen.
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