/* Meta names */ Eiseninfusion • Eisenzentrum Weilheim in der Privatpraxis für individuelle Medizin Arnulf M. Bultmann
 Eiseninfusionen sind heute sicher

Eiseninfusion

Eiseninfusionen sind heute sicher und im Regelfall nahezu nebenwirkungsfrei. Der Eisenbedarf lässt sich exakt berechnen, so dass auch die Gefahr einer Eisenüberladung der Vergangenheit angehört.

Eiseninfusion im Eisenzentrum Weilheim

Ich verwende, hier im Eisenzentrum Weilheim, zur Eiseninfusion FerMed©, ein Eisen(III)hydroxid-Sucrose-Komplex.
Die Anwendung von Präparaten, die Sucrose-Komplexe enthalten, bedeutet eine hohe Sicherheit, sehr gute Steuerung und Dosierbarkeit. Bei mehreren hundert Patienten, ist bis heute keine schwere Nebenwirkung aufgetreten.
Gelegentlich kann es zu Rötungen im Bereich der Einstichstelle kommen, ein seltener Effekt, der generell bei Infusionen auftreten kann. Selten kommt es zu einem Metallgeschmack im Mund.
Einen Blutdruckabfall oder allergische Nebenwirkungen konnte ich noch nicht beobachten.

Ablauf der Infusionstherapie

Die Entscheidung zu einer Eiseninfusion hängt von mehreren Kriterien ab:
Die subjektive Befindlichkeit und Symptomatik, wie z. B. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Infektneigung, Haarverlust … sind anamnestische Kriterien, die auch auf andere Störungen hinweisen können.

Wichtig ist der Gehalt des Blutes an Speichereisen (Ferritin) in Kombination mit dem CRP (c-reaktives Protein), welches eine akute Entzündung anzeigt.
Bei erhöhtem CRP ist der Ferritinwert nicht verwendbar, da auch das Speichereisen auf eine etwaige Entzündung reagiert.
Sollte Ihr CRP erhöht sein, wird nach Abklingen der Ursache, das CRP und Ferritin erneut gemessen.

Sollte sich ein erniedrigter Ferritin-Spiegel im Labor zeigen, bei gleichzeitig normalem CRP, so ist dies ein Hinweis auf einen Eisenmangel.
Je nach subjektiver Symptomatik und in Kombination mit dem Vorliegen eines niedrigen Ferriins erfolgt die Entscheidung für oder gegen eine Eiseninfusion.

Zur Berechnung des Eisenbedarfs werden noch folgende Laborparameter aus dem Blut bestimmt: Transferrin und löslicher Transferrinrezeptor.
Mit Hilfe der Parameter Ferritin, Transferrin und löslichem Transferrinrezeptor wird Ihr individueller Eisenbedarf errechnet. Aus diesem Bedarf ergibt sich die Anzahl an Eiseninfusionen, die notwendig sind um Ihren Bedarf zu decken.

Im Regelfall sind etwa 6–10 Eiseninfusionen notwendig.
Diese erhalten Sie innerhalb von 3–5 Wochen, da sie in der Regel wöchentlich zwei Infusionen à 200 mg Eisen erhalten.
Jede Eiseninfusion läuft über 40 bis 60 Minuten.

Zwei wochen nach der letzte Infusion werden Ihr Ferritin und CRP erneut gemessen. Drei Monate nch der letzten Eisengabe erfolgt einer erneute Kontrolle.
Die zweite Kontrolle dient dazu Ihren Eisenstoffwechsel zu beurteilen.
Bei Menschen mit einem hohen Eisenbedarf, z. B. Frauen mit starker Monatsblutung, fällt in diesem Zeitraum der Eisenspiegel deutlich ab und es lässt sich absehen, in welchem Zeitrahmen – falls überhaupt – eine erneute Eiseninfusion fällig sein könnte.

Nach Abschluß der Infusionstherapie

Die Eiseninfusion ist, wie die meisten Therapien bei chronischen Erkrankungen symptomatisch. In diesem Fall dient sie dazu Ihren akuten Bedarf zu decken, die Infusion ändert nichts an der Ursache des Eisenmangels, ist also nicht Kausal.

Um ein erneutes Auftreten eines relevanten Eisenmangels zu verhindern und möglicherweise die Ursache zu finden, ist es sinnvoll, Ihren Lebensstil und Ihrenr Ernährungsgewohnheiten genauer zu betrachten.
Ausnahmen sind z. B. Frauen mit starker Menstruation und Sportler im Leistungsbereich, auch Heranwachsende können durchaus einen Eisenbedarf haben, der aus der Ernährung nicht gedeckt werden kann.
In solchen Fällen ist eine regelmässige Wiederholung der Eiseninfusion sinnvoll und notwendig. Allerdings gilt dies nur solange, bis die auslösenden Faktoren nicht mehr wirksanm sind: bei stark menstruierenden Frauen ist es das Ausbleiben der Regel im Rahmen der Menopause, bei Heranwachsenden das Ende des Wachstums …

Sollten Sie noch Fragen haben, scheuen Sie sich nicht, mir eine E-Mail an: bultmann(at)allmedo.de zu schreiben oder einen Beratungstermin unter: +49 (0)881 40585 zu vereinbaren.

Geschichte der Eiseninfusion

  • 1928 und 1929 beschreibt Cyril P. Polson die Wirkung von intravenös verabreichtem Eisen (Eisen(III)hydroxid) auf den Organismus im Tierversuch.1 2
  • 1930 beweist Cappel im Tierversuch die Wirksamkeit von zuckerhaltiges Eisenoxid auf des Eisenhaushalt und die Blutbildung.3
  • 1932 beschreibt Heath die Wirkung einer parenteralen Gabe (intramuskulär bzw. subcutan) von Eisen(III)ammoniumcitrat bei Patienten mit einer nachgewiesenen Eisenmangelanämie.4
  • 1947 veröffentlicht Joseph A. Nissim einen Artikel über die Gabe von intravenösem Eisen im Lancet.5
    Er stellt fest, dass in Bezug auf Nebenwirkungen die Gabe von zuckerhaltigem Eisenoxid der Gabe von Eisen(III)ammoniumcitrat deutlich überlegen ist.
  • 1950 veröffentlicht Elmer B. Brown einen Artikel über die intravenöse Gabe von zuckerhaltigem Eisenoxid bei 10 Patienten im Journal of the Amerivan Medical Association.6
  • 1954 publizieren Baird und Podmore einen Artikel im Lancet, in dem sie die Überlegenheit eines hochmolekularen Eisendextrans (HMW ID) gegenüber der Therapie mit zuckerhaltigem Eisenoxid darlegen.7
  • 1980 erscheint die erste klinische Studie über die intravenöse Gabe von hochmolekularem Eisendextran bei 171 Patienten und 10 freiwilligen Gefängnisinsassen.8
    Im Verlauf der Studie kam es zu drei lebensbedrohlichen Zwischenfällen und acht verzögerten schweren Nebenwirkungen. Er zieht daraus den Schluss, dass die parenterale Gabe von Eisen nur dann indiziert sei, wenn die orale Gabe versagt.
  • In den 1990er Jahren kommt Eisengluconat (Ferrlecit) auf den Markt.
  • 1999 erscheint ein Artikel von Gerald Faich, in dem die höhere Anwendungssicherheit von Eisengluconat gegenüber Eisendaxtran beschrieben wird.9
  • Ende der 1990er Jahre kommt Eisensucrose auf den Markt, das ebenso nebenwirkungsarm ist wie Eisenglukonat.
  • 2004 erscheinen zwei Artikel zur Sicherheit von Eisensucrose, auch bei Patienten mit einer bekannten Eisenempfindlichkeit. 10 11
  • 2005 publiziert David B. Van Wyck eine kontrollierte, randomisierte Studie zum Vergleich der Wirksamkeit von intravenöser Eisensucrose gegenüber oraler Eisengabe.12
    Die Eiseninfusion erweist sich als effizienter als die orale Eisentherapie.

Bildnachweis: © Numstocker@shutterstock.com


  1. : Polson, C. J. (1928). The fate of colloidal iron administered intravenously. The Journal of Pathology and Bacteriology, 31(3), 445–460. doi:10.1002/path.1700310302 (⏶)
  2. : Polson, C. J. (1929). The fate of colloidal iron administered intravenously. Part II: Long experiments. The Journal of Pathology and Bacteriology, 32(2), 247–260. doi:10.1002/path.1700320207 (⏶)
  3. : Cappell, D. F. (1930). The late results of intravenous injection of colloidal iron. The Journal of Pathology and Bacteriology, 33(1), 175–196. doi:10.1002/path.1700330115 (⏶)
  4. : Heath, C. W., Strauss, M.B., Castle, W. B.: Quantitative aspects of iron deficiency in hypochromic anemia, J Clin Invest 11:1293–1312, 1932. (⏶)
  5. : Nissim, J. (1947). INTRAVENOUS ADMINISTRATION OF IRON. The Lancet, 250(6463), 49–51. doi:10.1016/s0140-6736(47)90053-6 (⏶)
  6. : BROWN, E. B. (1950). INTRAVENOUSLY ADMINISTERED SACCHARATED IRON OXIDE IN THE TREATMENT OF HYPOCHROMIC ANEMIA. Journal of the American Medical Association, 144(13), 1084. doi:10.1001/jama.1950.02920130036009 (⏶)
  7. : McLean Baird, I., & Podmore, D. A. (1954). INTRAMUSCULAR IRON THERAPY IN IRON-DEFICIENCY ANÆMIA. The Lancet, 264(6845), 942–946. doi:10.1016/s0140-6736(54)92555-6 (⏶)
  8. : Hamstra, R. D. (1980). Intravenous Iron Dextran in Clinical Medicine. JAMA: The Journal of the American Medical Association, 243(17), 1726. doi:10.1001/jama.1980.03300430028018 (⏶)
  9. : Faich, G., & Strobos, J. (1999). Sodium ferric gluconate complex in sucrose: Safer intravenous iron therapy than iron dextrans. American Journal of Kidney Diseases, 33(3), 464–470. doi:10.1016/s0272-6386(99)70183-6 (⏶)
  10. : Aronoff, G. R., Bennett, W. M., Blumenthal, S., Charytan, C., Pennell, J. P., Reed, J., … Yee, J. (2004). Iron sucrose in hemodialysis patients: Safety of replacement and maintenance regimens. Kidney International, 66(3), 1193–1198. doi:10.1111/j.1523-1755.2004.00872.x (⏶)
  11. : Charytan, C., Schwenk, M. H., Al-Saloum, M. M., & Spinowitz, B. S. (2004). Safety of Iron Sucrose in Hemodialysis Patients Intolerant to Other Parenteral Iron Products. Nephron Clinical Practice, 96(2), c63–c66. doi:10.1159000076401 (⏶)
  12. : Van Wyck, D. B., Roppolo, M., Martinez, C. O., Mazey, R. M., & Mcmurray, S. (2005). A randomized, controlled trial comparing IV iron sucrose to oral iron in anemic patients with nondialysis-dependent CKD. Kidney International, 68(6), 2846–2856. doi:10.1111/j.1523-1755.2005.00758.x (⏶)
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