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Eiseninfusionen sind heute sicher und im Regelfall nahezu nebenwirkungsfrei. Der Eisenbedarf lässt sich exakt berechnen, so dass auch die Gefahr einer Eisenüberladung der Vergangenheit angehört.
Ich verwende, hier im Eisenzentrum Weilheim, zur Eiseninfusion FerMed©, ein Eisen(III)hydroxid-Sucrose-Komplex.
Die Anwendung von Präparaten, die Sucrose-Komplexe enthalten, bedeutet eine hohe Sicherheit, sehr gute Steuerung und Dosierbarkeit.
Bei mehreren hundert Patienten, ist bis heute keine schwere Nebenwirkung aufgetreten.
Gelegentlich kann es zu Rötungen im Bereich der Einstichstelle kommen, ein seltener Effekt, der generell bei Infusionen auftreten kann.
Selten kommt es zu einem Metallgeschmack im Mund.
Einen Blutdruckabfall oder allergische Nebenwirkungen konnte ich noch nicht beobachten.
Die Entscheidung zu einer Eiseninfusion hängt von mehreren Kriterien ab:
Die subjektive Befindlichkeit und Symptomatik, wie z. B. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Infektneigung, Haarverlust … sind anamnestische Kriterien, die auch auf andere Störungen hinweisen können.
Wichtig ist der Gehalt des Blutes an Speichereisen (Ferritin) in Kombination mit dem CRP (c-reaktives Protein), welches eine akute Entzündung anzeigt.
Bei erhöhtem CRP ist der Ferritinwert nicht verwendbar, da auch das Speichereisen auf eine etwaige Entzündung reagiert.
Sollte Ihr CRP erhöht sein, wird nach Abklingen der Ursache, das CRP und Ferritin erneut gemessen.
Sollte sich ein erniedrigter Ferritin-Spiegel im Labor zeigen, bei gleichzeitig normalem CRP, so ist dies ein Hinweis auf einen Eisenmangel.
Je nach subjektiver Symptomatik und in Kombination mit dem Vorliegen eines niedrigen Ferriins erfolgt die Entscheidung für oder gegen eine Eiseninfusion.
Zur Berechnung des Eisenbedarfs werden noch folgende Laborparameter aus dem Blut bestimmt: Transferrin und löslicher Transferrinrezeptor.
Mit Hilfe der Parameter Ferritin, Transferrin und löslichem Transferrinrezeptor wird Ihr individueller Eisenbedarf errechnet.
Aus diesem Bedarf ergibt sich die Anzahl an Eiseninfusionen, die notwendig sind um Ihren Bedarf zu decken.
Im Regelfall sind etwa 6–10 Eiseninfusionen notwendig.
Diese erhalten Sie innerhalb von 3–5 Wochen, da sie in der Regel wöchentlich zwei Infusionen à 200 mg Eisen erhalten.
Jede Eiseninfusion läuft über 40 bis 60 Minuten.
Zwei wochen nach der letzte Infusion werden Ihr Ferritin und CRP erneut gemessen.
Drei Monate nch der letzten Eisengabe erfolgt einer erneute Kontrolle.
Die zweite Kontrolle dient dazu Ihren Eisenstoffwechsel zu beurteilen.
Bei Menschen mit einem hohen Eisenbedarf, z. B. Frauen mit starker Monatsblutung, fällt in diesem Zeitraum der Eisenspiegel deutlich ab und es lässt sich absehen, in welchem Zeitrahmen – falls überhaupt – eine erneute Eiseninfusion fällig sein könnte.
Die Eiseninfusion ist, wie die meisten Therapien bei chronischen Erkrankungen symptomatisch. In diesem Fall dient sie dazu Ihren akuten Bedarf zu decken, die Infusion ändert nichts an der Ursache des Eisenmangels, ist also nicht Kausal.
Um ein erneutes Auftreten eines relevanten Eisenmangels zu verhindern und möglicherweise die Ursache zu finden, ist es sinnvoll, Ihren Lebensstil und Ihrenr Ernährungsgewohnheiten genauer zu betrachten.
Ausnahmen sind z. B. Frauen mit starker Menstruation und Sportler im Leistungsbereich, auch Heranwachsende können durchaus einen Eisenbedarf haben, der aus der Ernährung nicht gedeckt werden kann.
In solchen Fällen ist eine regelmässige Wiederholung der Eiseninfusion sinnvoll und notwendig.
Allerdings gilt dies nur solange, bis die auslösenden Faktoren nicht mehr wirksanm sind: bei stark menstruierenden Frauen ist es das Ausbleiben der Regel im Rahmen der Menopause, bei Heranwachsenden das Ende des Wachstums …
Sollten Sie noch Fragen haben, scheuen Sie sich nicht, mir eine E-Mail an: bultmann(at)allmedo.de zu schreiben oder einen Beratungstermin unter: +49 (0)881 40585 zu vereinbaren.
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