/* Meta names */ Gesundheit & Prävention
 Orthomolekulare Medizin ist einer der Schwerpunkte der Privatpraxis für Allgemeinmedizin, Prävention und individuelle Medizin

Orthomolekulare Medizin

Über die orthomolekulare Medizin ist schon Vieles geschrieben worden. Meine Sicht auf dieses Fach ist Folgende:

  • Wenn dem Körper alles zur Verfügung steht, was er braucht, um optimal zu funktionieren, dann kann er auf die Anforderungen des täglichen Lebens mühelos reagieren.
  • Die meisten modernen Erkrankungen entstehen aus einem Mangel an notwendigen Makro- bzw. Mikronährstoffen, die notwendig sind, um die reibungslose Funktion zu gewährleisten.
  • Die orthomolekulare Medizin beschäftigt sich, soweit möglich und/oder bekannt, mit der Aufhebung des Mangels. Sie setzt dazu natürliche oder naturidentische Substanzen ein.

Am Anfang steht die Anamnese

Am Anfang steht — selbstverständlich — eine gründliche Anamnese, die sich auch mit den persönlichen Vorstellungen von Wohlbefinden und Gesundheit befasst. Ein laborchemischer Mangel ist nur dann zu behandeln, wenn er

  1. eine klinische Symptomatik erzeugt
    oder
  2. die persönliche Befindlichkeit einschränkt.

Diagnostik

Aus der Anamnese ergibt sich bereits ein Hinweis auf die Diagnose. Das führt dann gegebenenfalls zu einer entsprechenden Laboruntersuchung um die Diagnose zu erhärten oder zu widerlegen. Bei unklarer Ausgangslage führen wir eine Basisuntersuchung durch, die dann nicht selten zu weiteren, spezielleren Untersuchungen führt.

Ein Beispiel:
Eine Patientin kommt wegen Abgeschlagenheit und Gewichtszunahme in die Praxis.
Anhand der Anamnese und der körperlichen Untersuchung ergibt sich der Verdacht einer Unterfunktion der Schilddrüse.
Im Laborbefund findet sich ein Erhöhter Schilddrüsenwert (TSH).
In einer Routinepraxis würde jetzt ein Schilddrüsen-Hormon-Präparat verschrieben und der TSH-Wert einige Wochen später erneut kontrolliert, die Hormondosis angepasst, kontrolliert …

Ich verordne in der Regel nur dann ein Schilddrüsenpräparat, wenn es unumgänglich ist.
Erst kontrolliere ich als nächstes den Jodspiegel im Urin und den Selenspiegel im Blut.1
In der Regel zeigt sich ein Jod- und/oder Selenmangel, der dann entsprechend ausgeglichen werden muss. Entweder kann dieser Ausgleich über die Ernährung erfolgen oder als in Form einer Nahrungsergänzung.

Therapie

Die Therapie besteht im Ausgleich des Mangels und eventuell der Verordnung von Stoffen, die für die Funktion des betroffenen Stoffwechselweges notwendig oder unterstützend wirken.
Im Fall einer Störung des Immunsystems ist die Therapie erheblich komplexer. Hier kommen sogenannte immunmodulierende, natürliche Substanzen zum Einsatz, die das Immunsystem entweder stärken (z. B. bei häufigen Erkältungen) oder bei überschießenden Immunreaktionen (z.B. bei Allergien) die Immunreaktion abschwächen. Ebenso setze ich sogenannte Adaptogene ein. Adaptogene sind Pflanzen oder Pilze, die das System zurück in die Mittellage führen, unabhängig davon, ob die Störung aus einem Übermaß oder einem Mangel entstanden ist.

Kontrolle und Therapieanpassung

Keine Therapie ohne Kontrolle!

Im Regelfall werden die ersten Therapiekontrollen nach vier bis sechs Wochen durchgeführt. Diese erfolgt sowohl in Form eines Gesprächs, was hat sich am Befinden wie geändert? als auch in Form von Laborkontrollen, wie hat sich der Spiegel im Blut/Urin/Speichel verändert? Anhand der Kontrolle erfolgt ggf. eine Dosisanpassung.

Es kommt gelegentlich vor, dass die Behebung einer Störung eine andere aufdeckt. Das bedeutet nicht zwingend, dass sofort eingegriffen werden muss.
Biologische System sind im steten Fluss, einem Fließgleichgewicht, so dass es durchaus Zeit bedarf bis der Ausgleich eines Systems zur Ruhe kommt. Im Regelfall bedingt das Auftreten — abhängig natürlich vom Schweregrad — einer Störung ein verkürztes Kontrollintervall.
Nicht selten verschwindet, mit dem Erreichen eines neuen Gleichgewichtes, diese Symptomatik ohne dass es einer therapeutischen Intervention bedarf.


Bildnachweis: ©tulaluck/[shutterstock](https://www.shutterstock.com/de/g/tulaluck+supawan)


  1. Hintergrund: Süddeutschland ist ein Jod- und Selenmangelgebiet, d.h. das aus der Nahrung aufgenommene Jod und Selen reichen nicht aus um ausreichend Schilddrüsenhormone zu bilden. Die Folge: eine Unterfunktion der Schilddrüse, evtl. die Entwicklung einer Hashimoto-Thyreoiditis) (⏶)
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